HAND COMTRA
Die Auswirkung der Desinfektion der behandschuhten Hand auf die Händehygiene vor infektionsträchtigen Tätigkeiten auf einer hämatologisch-onkologischen Station
Patrick Fehling1, Dr. med. Justin Hasenkamp2, Dr. med. Steffen Unkel3, Ina Thalmann1, Sandra Hornig1, Univ.-Prof. Dr. med. Lorenz Trümper2, Univ.-Prof. Dr. med. Simone Scheithauer1
1 Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie, Universitätsmedizin Göttingen
2 Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsmedizin Göttingen
3 Institut für Medizinische Statistik, Universitätsmedizin Göttingen
Informationen zum Projekt
Bei der Übertragung von potentiellen Krankheitserregern kommt der Händehygiene eine zentrale Bedeutung zu. 2/3 aller Infektionen gehen von der Patienten-eigenen Flora aus. Erreger können von einer Stelle an eine andere infektionsgefährdete Stelle verschleppt werden. Hier greift eine adäquate Händedesinfektion. Noch effektiver ist diese bei Infektionserregern, die nicht von der patienteneigenen Flora stammen. Viele Transmissionen erfolgen über Hand- oder Flächenkontakte. Die wichtigste Basismaßnahme stellt die hygienische Händedesinfektion gemäß Vorgaben der WHO dar: Die 5-Momente der Händehygiene.
Durch vorangehende Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Handschuhdesinfektion bezogen auf die Desinfizierbarkeit prinzipiell möglich ist. (Scheithauer S. et al, J Hosp Infect. 2016 Nov;94(3):268-272. doi: 10.1016/j.jhin.2016.08.007).
Ziel der Interventionsstudie war die Charakterisierung des Einflusses der Desinfektion der behandschuhten Hand auf die Compliance. Die Umsetzung der Händehygiene wurde signifikant verbessert und zwar insbesondere in den Situationen, in denen es für den Patienten am wichtigsten war.
Während der Interventionsphase (Freigabe der Handschuhdesinfektion in genau definierten Situationen) wurde darüber hinaus eine tendenzielle Reduktion des Auftretens schwerer nosokomialer Erkrankungen (nosokomialer Pneumonien und Blutstrominfektionen ("Sepsen")) verzeichnet.
Der Studienarm auf der hämatologisch-onkologischen Station wurde mittlerweile abgeschlossen und veröffentlicht (Fehling P. et al., J Hosp Infect. 2019 March;103:321-327)
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